Im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga West muss der TuS Bövinghausen ab sofort auf seinen besten Stürmer verzichten. Elmin Heric wird ab sofort nicht mehr für den Westfalen-Oberligisten auflaufen. Das bestätigte des Vereinschef Ajan Dzaferoski RS am Dienstag, nachdem die Ruhr Nachrichten darüber berichtet hatten.
Der 22-Jährige ist mit 14 Saisontoren der beste Torjäger der Dortmunder und gehörte schon an den vergangenen beiden Spieltagen nicht mehr zum Kader des TuS. Dass er den Verein im Sommer verlassen würde, stand bereits fest. Den Angreifer zieht es zum TuS Erndtebrück.
Der bevorstehende Abschied habe aber nichts mit dem vorzeitigen Abschied zu tun, betonte Dzaferoski - und erklärte: "Elmin kam mit dem Druck nicht klar. Wenn er Kommentare von Zuschauern, dem Trainerteam und den Verantwortlichen während eines Spiels nicht ertragen kann, ist er hier fehl am Platz und sollte lieber in der Kreisliga C weiterspielen. Dann fehlt es ihm an Charakterstärke."
Ausschlaggebend für die Trennung war offenbar ein Vorfall rund um die blamable 3:7-Heimpleite gegen die SG Finnentrop/Bamenohl vor knapp zwei Wochen. Heric wurde in dieser Partie zur Pause ausgewechselt. Nach Abpfiff soll er laut Ruhr Nachrichten von Vereinsverantwortlichen "verbal scharf angegangen" worden sein.
"Die unzumutbaren Umstände im Vereinsumfeld sind für mich nicht länger tragbar", erklärte Heric der Zeitung. "Ich habe mir nach den anderthalb Jahren für meine Leistungen, die ich erbracht habe, schlicht und ergreifend mehr Respekt verdient, als am Ende von Vereinsseite erbracht wurde."
Damit endet die Beziehung zwischen Spieler und Klub unschön, nachdem sie über eine lange Zeit eine Erfolgsgeschichte war. Der TuS hatte den jungen Stürmer im Januar 2022 aus der U21 des niederländischen Erstligisten Go Ahead Eagles verpflichtet.
Heric schlug sofort ein, erzielte auf dem Weg zum Aufstieg in die Oberliga 16 Tore in 18 Einsätzen - und baute seine starke Quote in der Oberliga weiter aus. Insgesamt kommt er auf 31 Treffer in 44 Pflichtspielen für das Team um Kevin Großkreutz.
Nun muss Bövinghausen in einer kritischen Phase ohne den früheren bosnischen U19-Nationalspieler auskommen. Mit sieben sieglosen Spielen in Folge hat der Verein seine vielversprechende Ausgangsposition für den Durchmarsch in in die Regionalliga hergeschenkt. Vereinschef Dzaferoski betont dennoch: "Wir steigen auf, keine Zweifel."